Wasserschloss Mitwitz – Vorstellung der Machbarkeitsstudie „Eurocampus Grünes Band“

10. Juli 2020 : Die Machbarkeitsstudie „Eurocampus Grünes Band“ enthält im Wesentlichen drei verschiedene Szenarien. Diese verschiedenen Möglichkeiten wurden dem Kreisausschuss und dem Marktgemeinderat Mitwitz in einer gemeinsamen Sitzung am Donnerstag, 9. Juli, vorgestellt. Ziel soll es sein, das Mitwitzer Wasserschloss vor dem Hintergrund des thematischen Dreiklangs aus Umwelt, Klimaschutz sowie Nachhaltigkeit künftig stärker in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses zu rücken.

Die Machbarkeitsstudie „Eurocampus Grünes Band“ enthält im Wesentlichen drei verschiedene Szenarien. Diese verschiedenen Möglichkeiten wurden dem Kreisausschuss und dem Marktgemeinderat Mitwitz in einer gemeinsamen Sitzung am Donnerstag, 9. Juli, vorgestellt. Ziel soll es sein, das Mitwitzer Wasserschloss vor dem Hintergrund des thematischen Dreiklangs aus Umwelt, Klimaschutz sowie Nachhaltigkeit künftig stärker in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses zu rücken. Die Strahlkraft dieses geschichtskräftigen Kleinods soll sich nach Vorstellung von Landrat Klaus Löffler über Mitwitz hinaus entfalten und dem Landkreis auch unter Berücksichtigung der Burg Lauenstein und der Festung Rosenberg in Kronach neue Potenziale erschließen.

Florian Kirfel vom Architekturbüro Studio Gründer Kirfel stellte die Studie den Zuhörern, unter denen sich auch interessierte Bürger befanden, in der historischen Reithalle am Wasserschloss vor. Kirfel machte sofort deutlich, wo das Defizit der Anlage liegt: „Das Wasserschloss bleibt weit hinter seinem touristischen Potenzial zurück.“ Vor allem die eingeschränkte Begehbarkeit der Anlage mache diesen Ort unattraktiv. Aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten machte er aber zugleich Mut für die Zukunft: „Die Potenziale schlummern!“.

Bei der Vorstellung der drei unterschiedlichen Szenarien zur Belebung des Wasserschlosses stellte Kirfel in einem ersten Punkt die Möglichkeit einer Ausstellung zum Thema Grünes Band unter wissenschaftlicher Begleitung als zentralen Punkt zur Steigerung des Nutzungsangebots in den Raum. Allerdings würden dadurch die Betriebskosten enorm in die Höhe schießen. Deshalb riet er von dieser Variante ab: „Der Effekt für den Tourismus ist fragwürdig.“ Zudem sei dieses Szenario als Idee viel zu klein, um am Ende „eine große Sache“ zu tragen.

Im zweiten Szenario geht es schwerpunktmäßig darum, zunächst die Besuchsmöglichkeiten des Wasserschlosses zu stärken und das Kuratenhaus unmittelbar nach dem Torbogen zur zentralen Anlaufstelle zu machen. „Es ist ganz wichtig, den Zugang attraktiv zu gestalten“, verdeutlichte Kirfel einen ganz wichtigen Faktor, der durch ein Café, einen kleinen Laden, einen Infopoint und öffentliche Toiletten erfolgreich gestaltet werden soll. Während die Betriebs- und Unterhaltskosten laut Kirfel kaum steigen würden, beliefen sich die Baukosten auf rund zwei Millionen Euro.

Szenario 3 sieht, aufbauend auf Szenario 2, den ganz großen Wurf vor, wonach das Wasserschloss mit den anliegenden Gebäuden mit Ländereien und Park komplett neu erschlossen werden würde. Landschaftsarchitektonische Gestaltung der Parkanlagen würde dabei ebenso eine Rolle spielen wie ein Besucherzentrum, ein Leitsystem, Erlebniswege oder auch ein Kinderspielplatz, um nur einige wenige Beispiele zu nennen.

Florian Kirfel betonte abschließend, dass sich das Mitwitzer Wasserschloss im Vergleich mit anderen Anlagen nicht verstecken muss: „Es ist in einer Liga, die weit über der eines kleinen Landschlosses hinausreicht.“ Abschließend gab er den Entscheidungsträgern noch einen Rat: „Denken Sie nicht zu klein.“

Landrat Klaus Löffler verdeutlichte, bei diesem Thema alle Hebel in Bewegung setzen zu wollen. Er machte aber angesichts zahlreicher Großprojekte im Landkreis auch deutlich, schrittweise vorangehen zu müssen, um damit die Finanzen des Landkreises nicht zu überlasten. Deshalb sprach er sich für das Szenario 2 mit dem Aus- und Umbau des Kuratenhauses als wichtigen Baustein für weitere Maßnahmen aus.  Der Landrat ließ keinen Zweifel an der Bedeutung und der Strahlkraft des Wasserschlosses für den Landkreis aufkommen: „Das Wasserschloss ist eine Perle. Wir haben hier ein riesiges Alleinstellungsmerkmal.“

Letztlich werden sich die zuständigen Kreisgremien mit der weiteren Vorgehensweise befassen müssen, wie Landrat Löffler erklärte. Dabei sollen dann auch Überlegungen der Gemeinde Mitwitz mit einfließen. Deren Bürgermeister Oliver Plewa bezeichnete die Situation nach der Übernahme des Wasserschlosses durch den Landkreis als Jahrhundertchance. Die bereits erfolgten Anstrengungen seien die Basis für weitere Unternehmungen. Plewa ließ nicht unerwähnt, welche Bedeutung diese historische Anlage für Mitwitz hat: „Jeder Einzelne von uns ist emotional damit verbunden.“