Segnung und offizielle Übergabe des ELW 2 der UG-ÖEL

23. Mai 2022 : Die Segnung und offizielle Übergabe des neuen Einsatz-Leit-Wagens für die Unterstützungsgruppe-Örtliche Einsatz-Leitung (UG-ÖEL) des Landkreises Kronach wurde zu einem großen Tag für die Hilfsorganisationen und für die Bürgerinnen und Bürger des Landreises Kronach.

Die Segnung und offizielle Übergabe des neuen Einsatz-Leit-Wagens für die Unterstützungsgruppe-Örtliche Einsatz-Leitung (UG-ÖEL) des Landkreises Kronach wurde zu einem großen Tag für die Hilfsorganisationen und für die Bürgerinnen und Bürger des Landreises Kronach. Der Standort dieses außergewöhnlichen Fahrzeugs wurde in zentraler Lage bei der Freiwilligen Feuerwehr Pressig gewählt, gebraucht wird dieser Einsatzleitwagen aber überall dort, wo es zu Großschadenslagen oder zu Katastrophenfällen kommt. Die UG-ÖEL ist seit Januar 2018 bei der FF Pressig stationiert. Sie wurde zur optimalen Unterstützung sowie Entlastung des örtlichen Einsatzleiters bei Großschadenslagen sowie Katastrophenfällen im Landkreis Kronach gegründet. Der Leiter der UG-ÖEL in Pressig, André Stadelmann, informiert, dass die UG keine Feuerwehreinheit ist und als Katastrophenschutzeinheit dem Landratsamt untersteht. Die Hauptaufgabe ist es eigentlich, dem Örtlichen Einsatzleiter unterhalb der Katastrophenschwelle oder im Katastrophenfall zur Seite zu stehen. Da dies aber Gott sei Dank nicht oft vorkommt, steht die UG auch dem Feuerwehreinsatzleiter bei größeren Einsätzen zur Verfügung.

Die FF Pressig, gemeinsam mit der FF Rothenkirchen, Kameraden aus Teuschnitz, Dörfles, Kronach, zwei Mitgliedern der KBI und dem THW stellen in der UG derzeit 42 Mitglieder, die diese Zusatzaufgabe, neben ihrem normalen Feuerwehr- und THW-Dienst auf sich nehmen. Dass es sich um ein ganz besonders, außergewöhnliches Fahrzeug handelt, wurde klar, als Stefan Fillweber (stellvertretender Leiter UG) über Details der Ausstattung informierte und sich auch Landrat Klaus Löffler anschließend ein Bild von der Ausstattung machen konnte. Es ist ein mobiles Hightech-Büro. Die LTE (Long Term Evolution) Mobilfunk-Standard, läuft über zwei Anbieter, um an der Einsatzstelle den bestmöglichen Internet-Empfang nutzen zu können. Einmal über SAT-Anlage für Fernsehempfang und als Backup für Internet-Verbindung, falls übers Mobilfunknetz kein Empfang an der Einsatzstelle möglich ist, auch an so etwas muss man denken. Zur Koordinierung und Disposition der Einsätze ist eine spezielle Software auf drei festen PC-Arbeitsplätzen und zwei abgesetzten Arbeitsplätzen über Laptop installiert. Durch das Lardis-Kommunikationssystem wird jeder Funkplatz zur universellen Kommunikationszentrale mit vielen hilfreichen Funktionen. Zur totalen digitalen Vernetzung zählen auch zwei Fernseher. Einer zur Montage außen am Fahrzeug zur Übertragung aller PC-Bildsignale, Fernsehfunktion als Informationsquelle über offizielle Medien, Anzeigen von Drohnenbildern von der Einsatzstelle. Ferner gehören zur Ausstattung eine elektrisch betriebene Bus-Zugangstür und eine Markise als Vorzelt, sowie verschiedene Be- und Ausleuchtungskomponenten rund um die Einsatzleitung. Die Kosten des Fahrzeugs, Träger ist der Landkreis Kronach, liegen bei circa 390.000 Euro, wovon 106.000 Euro gefördert wurden, informiert Andrè Stadelmann, der auch stellvertretender Leiter der UG-„Örtliche Einsatzleitung“ des Katastrophenschutzes im Landkreis Kronach ist. Sebastian Martin, stellvertretender UG-ÖEL-Leiter, informierte über Einsatzleistungen, dass für 2020 79 Einsätze bei denen 2.932 Einsatzstunden geleistet wurden. 2021 waren 40 Einsätze mit 1.374 Einsatzstunden zu leisten. Der Hauptteil entfiel wie schon 2020 auf die Pandemiebekämpfung. So verbrachten eine Vielzahl der Kameradinnen und Kameraden ihr Osterwochenende zur Unterstützung des Impfzentrums in Kronach. Einen weiteren Beweis, wie die Freiwilligen Feuerwehren für ihre Aufgaben brennen und wahrlich durchs Feuer gehen, machte ein weiteres Beispiel ehrenamtlichen Engagements deutlich. So wurde der bisherige Einsatzleitwagen, dessen Fahrgestell noch in Schuss war, umgebaut. Der Kreisausschuss genehmigte dafür Kosten von 15.000 Euro. Um Kosten zu sparen wurde, der Umbau vollständig in Eigenleistung durchgeführt, wofür Mario Müller zwei Wochen Urlaub opferte. Es wurden 180 Stunden Arbeitsleistung investiert und so kann dieses Fahrzeug funktionsgerecht als ELW 1 genutzt werden.

Landrat Klaus Löffler war beeindruckt darüber, was im Markt Pressig und in der Region durch Zusammenhalt und gesellschaftliches Miteinander durch ehrenamtliches Engagement geleistet werden kann. Hier wird das Fundament für unsere Heimat durch Miteinander und Füreinander gelebt und durch Zuversicht und Optimismus geprägt, was gerade in diesen Zeiten der Pandemie und des Ukrainekriegs besonders wichtig ist. Der Landkreischef dankte allen Feuerwehren und Hilfsorganisationen im Landkreis Kronach mit ihren vielen ehrenamtlich engagierten Mitgliedern für ihren selbstlosen Einsatz zum Wohle und zur Sicherheit der Gesellschaft. Es wird herausragendes geleistet, so der Landrat, der daher auch seine Unterstützung und die der Kreisgremien auch in Zukunft zusagte, wo es nur geht. Bürgermeister Stefan Heinlein lobte dieses Engagement und dankte mit den Worten: “Ihr engagiert euch aus Überzeugung und im festen Glauben an unsere schöne Heimat. Dafür investiert ihr immer wieder eure Freizeit um noch effizienter und leistungsstärker zu werden, wie im Brandschutz, Sicherheit und in Hilfsorganisationen. Der Markt Pressig und die Bürgerinnen und Bürger sind stolz auf ihre Ehrenamtlichen." Die vorangegangene Segnung des neuen Einsatzleitfahrzeugs nahmen Feuerwehrpfarrer Thomas Teuchgräber mit Diakon Alfred Trebes vor. Die Stadtkapelle Teuschnitz unter Leitung von Bernd Jungkunz umrahmte den Festakt musikalisch. Weitere Grußworte und Glückwünsche sprachen, Kreisbrandrat Joachim Ranzenberger, der Einsatzleiter des BRK, Ralf Schmidt und für die Polizei, der Leiter der Dienststelle Kronach, Erster Polizeihauptkommissar Matthias Schuhbäck.

Text: K.-H. Hofmann

Landrat Klaus Löffler (4. v. rechts) und Kreisbrandrat Joachim Ranzenberger (Mitte) bei der Übergabe des neuen ELW 2 an die UG-ÖEL. Foto: LRA

Schlüsselübergabe durch Landrat Klaus Löffler an die Verantwortlichen der UG-ÖEL. Foto: LRA

Feuerwehrpfarrer Thomas Teuchgräber und Diakon Alfred Trebes bei der Segnung des neuen ELW 2 am Feuerwehrhaus Pressig. Mit im Bild links einige Mitglieder der UG- ÖEL, 2.Bürgermeister Wolfgang Förtsch, Landrat Klaus Löffler, Bürgermeister Stefan Heinlein, sowie von rechts die Kreisräte Bernd Liebhardt, Reinhold Heinlein, Bürgermeister Rainer Detsch, Bernd Steger (weiterer Landratsstellvertreter). Foto K.-H. Hofmann