Katastrophenschutzübung mit 520 Einsatzkräften
Im Zuge dessen kann es bereits ab 17.30 Uhr im Raum Mitwitz und in Steinach an der Steinach zu Verkehrsbeeinträchtigungen kommen. Zudem wird die Ortsdurchfahrt Steinach an der Steinach im Bereich der Firma Weiß ab 18 Uhr komplett gesperrt sein. Neben der Kreisstraße KC 15 (von und nach Hassenberg) wird hiervon auch die Gemeindeverbindungsstraße Steinach an der Steinach (Angerstraße) – Mitwitz betroffen sein. Durch das Großaufgebot an Einsatzfahrzeugen muss auch damit gerechnet werden, dass im Übungsbereich Grundstückszufahrten blockiert sein können.
Die Übung findet unter der Federführung von André Stadelmann statt, der als Kreisbrandmeister für den Bereich Katastrophenschutz zuständig ist. Seit Wochen hat er ein kleines Vorbereitungsteam aus Vertretern der unterschiedlichen Bereiche um sich geschart, um ein Szenario auszuarbeiten, das den an der Übung Beteiligten im Vorfeld nicht bekannt ist. Zudem können die Führungspersonen durch kurzfristige Entscheidungen jederzeit die Sachlage verändern.
Übungsziele werden die Kommunikation der verschiedenen Katastrophenschutzeinheiten untereinander sowie die Zusammenarbeit der Einsatzleitungen von Feuerwehr, THW, BRK und der Unterstützungsgruppe Örtlicher Einsatzleiter (UG-ÖEL) sein. Da sich das Szenario in Steinach an der Steinach zutragen wird, also einem Grenzbereich von drei Landkreisen, wird zudem die Zusammenarbeit der beteiligten Einheiten aus unterschiedlichen Landkreisen eine Rolle spielen. Während die 520 Einsatzkräfte vor Ort den Ernstfall proben, koordiniert die aus Vertretern verschiedener Behörden bestehende Führungsgruppe Katastrophenschutz des Landkreises Kronach das Geschehen in politisch administrativer Hinsicht aus den Räumlichkeiten des Atemschutzzentrums Kronach. Auch das Wasserwirtschaftsamt wird eine zentrale Rolle im Szenario einnehmen.
Der Katastrophenschutz ist Teil der allgemeinen Gefahrenabwehr und obliegt zunächst den Ländern. Für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort sind die Gemeinden bzw. die Kreise und kreisfreien Städte Ansprechpartner. Sie sind als sogenannte Untere Katastrophenschutzbehörden für den Schutz bei größeren Unglücksfällen oder Katastrophen verantwortlich. Im Ernstfall wirken Feuerwehren, Polizei und Ordnungsbehörden eng zusammen. Je nach Bedarf wirken auch die freiwilligen Rettungsdienste wie der Arbeiter-Samariter-Bund, die DLRG, das Deutsche Rote Kreuz, die Johanniter-Unfall-Hilfe und der Malteser Hilfsdienst beim Katastrophenschutz mit.
Die Grundlagen des Katastrophenschutzes beruhen auf vier zentralen Prinzipien: Prävention, Vorbereitung, Reaktion und Erholung. Jedes dieser Prinzipien spielt eine entscheidende Rolle im Gesamtprozess des Katastrophenmanagements. Um im Katastrophenfall bestens gerüstet zu sein, kommt dem vorbeugenden Katastrophenschutz eine enorme Bedeutung zu. Im Landkreis Kronach finden daher regelmäßig Übungen zu Themen des Katastrophenschutzes statt. Während jede Einheit für sich monatlich ihre Übungen abhält, hat man sich im Landkreis Kronach aufgemacht, ein- bis zweimal pro Jahr eine Übung mit sämtlichen am Katastrophenschutz beteiligten Einheiten abzuhalten.
Die Vernetzung, kurze Kommunikationswege und Vertrauen sind dabei wesentliche Merkmale, die zum Gelingen der Abwehr einer Katastrophe beitragen. Daher ist neben der Beplanung und der theoretischen Ausarbeitung von Einsatzplänen eine kontinuierliche Beübung der Zusammenarbeit der verschiedenen im Katastrophenschutz tätigen Hilfsorganisation essentiell. Um hier zunächst vor allem die Grundstrukturen zu schulen und die Kommunikation zwischen den einzelnen Einheiten zu üben, fanden in den vergangenen Jahren so genannte Führungssimulationstrainings statt. Dabei hatte der Einsatzleiter Kolleginnen und Kollegen von Feuerwehr, freiwilligen Rettungsdiensten und THW um sich versammelt, um gemeinsam mit der Führungsgruppe Katastrophenschutz ein fiktives Unglücksgeschehen durchzuspielen. Letztere koordiniert den Einsatz und ergreift gegebenenfalls auf behördlicher Ebene zusätzliche Maßnahmen wie das Hinzuziehen von weiteren Einsatzkräften oder Hilfsmitteln wie zum Beispiel eines Hubschraubers.
Landrat Klaus Löffler betont die Wichtigkeit des Katastrophenschutzes: „Auch wenn wir uns hier in unserer Heimat sicher fühlen, können wir Ereignisse, die unseren geordneten Alltag grundlegend verändern, nicht ausschließen. Mein Dank gilt allen teilnehmenden Kräften aus den verschiedensten Bereichen und Organisationen, die sich in dieser so wichtigen Übung eng miteinander verzahnen und somit eine best- und schnellstmögliche Bekämpfung des Szenarios gewährleisten. Dies wird uns helfen, um im hoffentlich nie eintretenden Ernstfall bestmöglich vorbereitet zu sein.“