Bundesverdienstkreuz am Bande für Joachim Ranzenberger

24. November 2025: Bewegende Momente in Mitwitz: Bei einer Feierstunde wurde Ehren-Kreisbrandrat Joachim Ranzenberger am Mittwoch mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.

Diese höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl aussprechen kann, wird durch den Bundespräsidenten verliehen. Stellvertretend für ihn beziehungsweise für die Mitglieder der Bayerischen Staatsregierung nahm Landrat Klaus Löffler die Auszeichnung im Weißen Saal des Wasserschlosses vor, an der - neben dessen Familie und Freunde - insbesondere auch viele Weggefährten aus der großen Feuerwehr-Familie teilnahmen. 

„Es sind Menschen wie Du, lieber Joachim, die freiwillig und ohne großes Aufsehen ihre Zeit, ihre Kraft und ihr Herzblut investieren, um anderen zu helfen, Gemeinschaft zu stärken und unsere Gesellschaft zu gestalten“ - Mit diesen Worten stellte Klaus Löffler bei der Auszeichnung dessen breitgefächertes, ehrenamtliches Engagement in den Fokus, das in erster Linie vom Weiterentwickeln des Feuerwehrwesens in unserem Landkreis sowie vom Dienst zur Sicherheit unserer Heimat und der uns anvertrauten Menschen geprägt war. 

Im März 1983 wurde Joachim Ranzenberger zum Kreisbrandmeister berufen. Darauf aufbauend wurden ihm ab März 1991 Aufgaben als Kreisbrandinspektor übertragen. Im Herbst 2005 schenkten ihm die Kommandanten der Feuerwehren im Landkreis Kronach das Vertrauen und wählten ihn zum Kreisbrandrat des Landkreises Kronach. Sein Dienstantritt erfolgte zum 1. Januar 2006. Bestätigt wurde er in diesem verantwortungsvollen Amt im Herbst 2011 und im Herbst 2017, sodass er es bis 31.12.2023 ausübte. Während seiner Zeit als Kreisbrandrat hatte er auch die Funktion des Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Kronach inne. Dabei stand er an der Spitze von rund 3.000 Aktiven in damals 99 Freiwilligen Feuerwehren, circa 450 Jugendlichen in 64 Gruppen sowie rund 600 Kindern in 37 Kinderfeuerwehren. Hinzu kamen sein Engagement als Schiedsrichter für Feuerwehr-Leistungsprüfungen, als - einer von nur circa 25 in ganz Bayern - Abnahmeberechtigter und Wertungsrichter der Deutschen Jugendfeuerwehr wie auch im Bezirksfeuerwehrverband Oberfranken und im Verbandsausschuss des Bayerischen Landesfeuerwehrverbandes. 

„Dein Einsatz war geprägt von einer tiefen Überzeugung, dass ehrenamtliche Arbeit eine der wertvollsten Aufgaben ist, die man übernehmen kann - eine Überzeugung, die du mit großem Herz, viel Fachwissen und unermüdlicher Energie ausgeübt hast“, würdigte der Landrat. Joachim Ranzenberger habe nicht nur die Organisation und Führung der Feuerwehren übernommen, sondern mit seiner Vision, Weitblick, Menschlichkeit und Herzblut echte Veränderungen bewirkt und Spuren hinterlassen. Mit über 40 Dienstjahren in der Kreisbrandinspektion des Landkreises sei er dienstältestes Mitglied der Inspektion seit deren Gründung 1947. 

In guter Gemeinsamkeit habe man weitreichende Weichenstellungen für diese außerordentlich wichtige Sicherheit vornehmen können - insbesondere durch seinen großen Einsatz zur Weiterentwicklung des Feuerwehr-Fahrzeugkonzepts oder im Zuge der Einrichtung der 2019 in Betrieb genommenen Atemschutzübungsanlage. Bei alledem habe er stets das große Ganze im Blick gehabt. 

„Bei unzähligen Einsätzen hast du die Leitung übernommen, hast deine Kameradinnen und Kameraden sicher durch Gefahrensituationen geführt und dabei nie den Blick für die Menschen verloren“, stellte der Landrat vor allem auch dessen Menschlichkeit und Empathie heraus. Abgerundet werde dessen ehrenamtliches Engagement durch sein kommunalpolitisches Wirken. So bringt er sich seit 1996 im Kreistag Kronach sowie seit 2008 als Gemeinderats-Mitglied der Gemeinde Stockheim ein. „Diese Ehrung ist ein sichtbares Zeichen für die Anerkennung, die Deine Arbeit, Dein Einsatz und Deine Menschlichkeit verdienen“, betonte Klaus Löffler, als er ihm - unter Standing Ovation aller Anwesenden - das Bundesverdienstkreuz am Bande überreichte.  

Die Auszeichnung stelle, bekundete Joachim Ranzenberger, für ihn eine große Ehre dar. Die   Ehrung sowie die Erfolge im Feuerwehrwesen der letzten Jahrzehnte wären jedoch nicht möglich gewesen ohne sein Team, das er in all den Jahren um sich gehabt habe. Umso größer war seine Freude über die Anwesenheit vieler Weggefährten, insbesondere zahlreicher Mitglieder der „alten“ Kreisbrandinspektion, wie auch seines Amtsvorgängers, des ehemaligen Kreisbrandrats Peter Endres. Als ihn dieser 1983 als damals 23-Jähriger zum Kreisbrandmeister ernannt habe, hätten so manche gedacht, dass dies nicht funktioniere. Zur Feuerwehr sei er 1977 in seinem Heimatort Neukenroth gekommen, da er sich nicht ausschließen wollte. Nachdem es ihm dort so gut gefallen habe, sei er dabeigeblieben. Die jahrzehntelange Zusammenarbeit mit allen Kameradinnen und Kameraden habe ihm immer viel Spaß gemacht. 

„Die Feuerwehr war ein Stück meines Lebens und wird es auch bleiben, auch wenn ich jetzt kürzer trete und es ruhiger wird“, erklärte er. Dies sei aber auch gut so, er habe genug zu tun und schöne Hobbys. Trotz aller Begeisterung für die Feuerwehr, tue es auch gut, wenn nunmehr - nach über 40 Jahren - der Druck, die Verantwortung und auch der Funkwecker weg seien. Allen Kameraden wünschte er, ihren Dienst immer so erfüllen zu können, wie sie es sich selbst wünschten. Der Feuerwehr wünschte er, dass sie auch in den kommenden Jahren so bleibe wie sie es in den letzten Jahren gewesen sei. 

Zu den ersten Gratulanten zählten auch der Bürgermeister seiner Heimatgemeinde Stockheim, Daniel Weißerth, sowie Heinz Hausmann, der die Auszeichnung unterstützte beziehungsweise hierzu den Anstoß gegeben hatte, und dessen Ehefrau Maria Hausmann.
Text: Heike Schülein